In den 1920er und 30er Jahren entstanden in Rotterdam zahlreiche Bauten, die heute als Klassiker der Moderne gelten. Am dringendsten war die Wohnungsfrage: Progressive Architekten entwickelten neue Wohntypologien für die Arbeiterklasse.
De Kiefhoek ist ein Dorf in der Stadt, das mit unglaublich geringem Budget gebaut wurde, aber architektonisch wegweisend war. Dörflich angelegt ist auch Heijplaat, eine Enklave mitten im Hafengebiet, in der ausschließlich Angestellte der RDM-Werft wohnten. Dort treffen putzige Arbeiterhäuschen auf riesige alte Werfthallen. Im Arbeiterviertel Spangen gibt es Wohnungsbauten in verschiedenen Sanierungsstadien zu sehen, darunter der preisgekrönte Justus van Effenblock. Nach jahrelanger Vernachlässigung wurde er vor einigen Jahren vorbildich saniert.
Auf dieser Tour besuchen Sie zwei berühmte und eine weniger bekannte Wohnsiedlung der 1920er Jahre. Das Programm kann mit einem Besuch der Van Nelle Fabrik ergänzt werden. Die weiße Fabrik, von Le Corbusier einst als “schönstes Spektakel der Moderne” bezeichnet, gehört heute zum UNESCO Weltkulturerbe.
Wohnsiedlung De Kiefhoek (J.J.P. Oud, 1928–30)
Hafenarbeitersiedlung Heijplaat (Gebr. Baanders, 1918)
Wohnsiedlung Spangen: Justus van Effenblock (Michiel Brinkman, 1919–22 / Renovierung durch Molenaar & Co, 2012)